Cholesterin, Cholesterinspiegel, Lipid-Profil?!

Was ist überhaupt Cholesterin?

Das Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, den unser Körper selbst herstellt, und der verschiedene Aufgaben, wie z.B die Bildung von Hormonen, oder die Stabilisierung von Zellmembranen, erfüllt. Die Zufuhr von Cholesterin über die Nahrung ist eigentlich nicht notwendig, trotzdem enthält unsere tägliche Nahrung zwischen 500 und 750 mg Cholesterin. Das stellt im Prinzip kein Problem dar, solange die Blutwerte in Ordnung sind. Erst, wenn die Konzentration im Blut einen gewissen Wert überschreitet, kann uns das Cholesterin schaden.

Das Cholesterin wird im Blut von sogenannten Lipoproteinen transportiert, die in LDL (Low Density Lipoprotein) und HDL (High Density Lipoprotein) unterteilte werden.
Das LDL befördert das Cholesterin zu den Organen und Körperzellen, während das HDL für die Entsorgung des Cholesterins zuständig ist, indem es das Cholesterin aus den Zellen hin zur Leber transportiert, wo es in Gallensäuren umgebaut und dann über den Darm ausgeschieden wird.

Was passiert, wenn mein Cholesterinspiegel zu hoch ist?

Befindet sich zuviel Cholesterin im Blut, kann es sich an den Innenwänden der Blutgefäße ablagern, und so zu einer Arteriosklerose, einer sogenannten Arterienverengung beitragen. Da dies ein schleichender Prozess über Jahre hinweg sein kann, bemerkt der Betroffene zunächst nichts. Erst wenn mehr als 70% des Gefäßes verengt sind kommt es zu Durchblutungsstörungen, die bis zum Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen können!

Wichtig ist aber nicht so sehr der Gesamtcholesteringehalt, sondern das Verhältnis von HDL und LDL. Insbesondere ein hoher LDL-Wert in Kombination mit einem niedrigen HDL-Wert ist kritisch.

Wie wird mein Lipid-Profil gemessen?

Mit einem speziellen Analysegerät und einem kleinen Tropfen Blut lässt sich das Lipid-Profil bestimmen. Insgesamt werden 7 Werte gemessen, die Auswertung dauert nur wenige Minuten. Für die genaue Bestimmung der Werte ist es von Vorteil, wenn sie morgens nüchtern bei uns vorbei schauen.

Wieso ist mein Cholesterinspiegel erhöht?

Es gibt vielfältige Ursachen für erhöhte Cholesterinwerte.
Stoffwechselerkrankungen, genetische Ursachen, falsche Ernährung oder mangelnde Bewegung sind einige davon.

Was kann ich dagegen tun?

Sorgen Sie für ausreichend Bewegung!
Statt für jede kleine Strecke das Auto zu nehmen, schwingen Sie sich aufs Rad, oder erledigen Sie kleine Besorgungen zu Fuß. Gerade Ausdauersport senkt den LDL- und erhöht den HDL-Spiegel.

Achten Sie auf Ihre Ernährung!

Die Ernährung spielt eine sehr wichtige Rolle für den Stoffwechsel. Sie sollte möglichst fettarm, ballaststoffreich und cholesterinarm sein. Alkohol wirkt sich ebenfalls ungünstig auf den Cholesterinspiegel aus. Nicotin wirkt gefäßverengend, was das Risiko für eine Arteriosklerose natürlich noch erhöht.

10 Tipps für eine bewusste Ernährung:

  • 5 mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse
  • Mageres Fleisch, wie z.B. Rind- oder Kalbfleisch und Geflügel bevorzugen. 2 – 3 mal pro Woche Fleisch ist genug.
  • 2 mal die Woche Fisch
  • Vollkornprodukte, Vollkornmehl, Hülsenfrüchte und Haferflocken sorgen für eine ausreichende Ballaststoffzufuhr.
  • Margarine verwenden, die reich an ungesättigten Fettsäuren ist
  • Raps-, Oliven- oder Walnussöl enthalten besonders viele ungesättigten Fettsäuren
  • Beim Braten und Kochen mit Fett sparsam umgehen. Auch hier Raps- oder Olivenöl den Vorzug geben
  • Dünsten, Dämpfen, Grillen oder Garen im Tontopf oder in der Folie sind fettsparende Methoden.
  • Fettreiche Snacks und Knabbereien wie Chips und Schokolade sollten Sie vermeiden.
  • Bei Kuchen und Gebäck fettarmere Varianten, wie Hefegebäck, Obstkuchen oder Quarkteig, wählen.

Wenn sich die Cholesterinwerte trotz Ihrer Bemühungen nach einigen Monaten nicht verbessert haben, gibt es noch die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie. Besonders bekannt sind hier die Statine, wie Atorvastatin oder Simvastatin. Wurde Ihnen vom Arzt ein solches Medikament verschrieben, sorgt es für eine Drosselung der körpereigenen Cholesterin-Produktion in der Leber. Trotzdem sollte auch dann auf die Ernährung geachtet werden, denn eine fettmodifizierte Kost hilft, Medikamente einzusparen und Nebenwirkungen zu reduzieren.